Blindspot Review

Tattoos sind Trend? Was wenn diese auch noch über Leben und Tod entscheiden? Über Terror und Frieden? Die neue Krimiserie aus den USA. Jetzt im Review.

Eine vollkommen nackte Frau steigt eines Tages aus einer einsamen Reisetasche mitten auf dem Times-Square in New York. Sie hat ihr Gedächtnis verloren, weiß nicht wer sie ist oder woher sie kommt. Ein Tattoo ist dabei besonders prägnant: Auf ihrem Rücken steht in Großbuchstaben der Name eines Special Agents des FBIs. Kurt Weller. Ob das Problem damit gelöst ist? Kaum. Denn Weller hat diese Frau noch nie zuvor gesehen. 

Jane Doe, den Namen bekommt sie vom Team des FBIs, weiß nicht mal mehr ob sie Tee oder Kaffee lieber mag. Sie wird aufgenommen in das FBI Team rund um Weller, um der Mysterie die sie umgibt auf den Grund zu gehen. Sie entpuppt sich als hochgradig trainiert und zugegeben: Janes Figur wurde zunächst etwas unglaubwürdig, als sich herausstellte dass sie nach chinesisch und bulgarisch auch noch russisch fließend beherrscht. Ihre Tattoos stellen sich dabei als versteckte Botschaften und Hinweise auf kommende Verbrechen heraus, denen sich das FBI stellen muss. Dass auf diese Weise auch Klischees bedient werden, ist klar. Ob eine russische Schläferzelle mitten in New York oder muslimische Terroranschläge, die Bandbreite der Fälle reicht dennoch weit, von gewöhnlichen Hackerattacken zu Undercovereinsätzen mit einem brillianten Gegenspieler.
Fälle hat das FBI genug. Die erste Staffel zieht sich über dreiundzwanzig Folgen hinweg, der oftmals gleiche Aufbau von der Tattoo Analyse, zum Einsatzort, Schießereien und Festnahme wird aber nicht langweilig. Die Fälle werden von Folge zu Folge interessanter und unvorhersehbarer.
Rund um die Verbrecherjagd zieht sich das Privatleben der handelnden Charaktere weiter um sie herum zu. Sie bekommen eine Vergangenheit, die für weitere Twists in der Story sorgt, man bekommt ein Gespür für die jeweiligen Handlungsstränge und das Team rund um die Hauptakteure bekommt eine Persönlichkeit, die sich ausbaut und die das Team nach anfänglicher Kälte regelrecht sympathisch werden lässt. Das Zusammenspiel von Jane und Weller ist komplex und intensiv, es wird langsam aufgebaut und bleibt undurchsichtig und unvorhersehbar. Gänsehaut- und Schmachtmomente sind garantiert.

Die Serie lernt von sich selbst und hält uns vor Augen, warum wir TV schauen. Kreative, spannende Twists, solides Drehbuch und gute Schauspieler, ständig neue Hinweise und Fragen, neue Backgroundstories… Nach anfänglicher Holprigkeit im Storytelling und kleiner Trägheit baut die Staffel auf sich auf und endet in einem fulminanten Finale, dass das TV seit der letzten Game of Thrones Staffel nicht mehr gesehen hat.

 

NBC’s „Blindspot“
Premiere date (USA): 21. September 2015
Deutsche Erstausstrahlung Free-TV:  8. September 2016 (21:15 Uhr Sat1.)
Creator: Martin Gero, Greg Berlanti
Darsteller: Sullivan Stapleton, Jamie Alexander, Ashley Johnson, Rob Brown, Audrey Esparza, Marianne Jean-Baptiste, Ukweli Roach
Streamen: Amazon Prime*
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About Marina

Studiert irgendwas mit Medien. Spielt am liebsten auf der PS4, liebt alles was eine dramatische Story hat, am liebsten aber Games mit bärtigen und grummeligen Männern. Ist auf Twitter am coolsten. Chefin bei dieletztevoneuch.de. PR-Mensch bei GameNotify.

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