Blindspot Season 2 – Review

Nach dem explosiven Finale der ersten Staffel geht die spannende Serie rund um das New Yorker FBI Team und der mysteriösen Frau mit den Tattoos in Staffel 2. Kann die Fortsetzung mit der soliden ersten Staffel mithalten?

Nachdem Jane Does Identität in der ersten Staffel grundlegend aufgeklärt wurde, versucht Staffel 2 dennoch weiterhin das Rätsel ihrer Herkunft und Vergangenheit aufzulösen. Was steckt hinter der Terrororganisation, die Jane ins FBI eingeschleust hat? Was bezweckt diese? Und warum spielt der neue Assistant Director des FBIs, Kurt Weller dabei eine so große Rolle?

In 22 Episoden gibt uns die Actionserie auf diese Fragen Antworten, die befriedigen und keine neuen Verwirrungen oder Unklarheiten aufwerfen. Plottwists, die die Serie erzeugen will überraschen nicht wirklich und werden schnell (und einfach wie etwa durch den Tod eines Charakters) aufgelöst und nichts bleibt wirklich im argen.
Die Lösung des Rätsels um Jane Doe selbst, der Masterplan rund um die Tattoos ist enttäuschend und wirkt für eine Serie wie „Blindspot“ zu größenwahnsinnig, wobei überzogener Patriotismus ebenfalls eine große Rolle spielt.

Der bestehende Cast bekommt mit Luke Mitchell und Archie Panjabi zwei tolle neue Charaktere, deren Storyverlauf auch gut erzählt wird. Die bekannten Charaktere bleiben jedoch alle wie sie sind. Kurt ist wütend und verliebt, Jane ist unsicher und im Zwiespalt, Reade verschlossen und kalt, Zapata rigoros und streng und Patterson bleibt weiterhin die gute Seele und der Sonnenschein des Teams. Man mag sie, man kennt sie inzwischen, doch trotzdem fehlt etwas Salz in der Suppe, eine großartige charakterliche Weiterentwicklung der Agenten: Fehlanzeige. Lediglich für zwei Leute des Teams sieht die Story etwas dunkleres vor und sie müssen sich tiefer mit sich selbst und ihrem Schicksal befassen, doch dabei fallen sie zurück in alte Muster und verhalten sich genauso wie man es aus ähnlichen Problematiken in der ersten Staffel kennt.
Ich freue mich aber, dass Ashley Johnson als Patterson eine größere Plattform bekommen hat. Sie ist eine fantastische Schauspielerin und hat es verdient, dass ihr Charakter als heimlicher Held, der er ist im Vordergrund steht und sie nicht nur das stille Superhirn hinter der Tastatur bleibt.

Die Staffel hat trotz allen Kritikpunkten Spaß gemacht und ich mag es immer noch sehr, wie die Writer es schaffen, trotz aller Spannung und Schießereien ruhige Momente einzubauen, die die Charaktere in einfachen, aber gefühlvollen Dialogen miteinander interagieren lassen und so eine Verbindung schaffen. Von dieser Verbindung und den emotionalen Interaktionen lebt die Serie nämlich und das macht diese gut, sucht man nur eine bloße Action-Serie mit Geballer und Explosionen, kann man sich genauso gut „Alarm für Cobra 11“ auf RTL ansehen.
Das Team sagt das nicht nur oft selbst, sie sind es auch, eine Familie und wie es mit dieser Familie weitergeht, wird die 3. Staffel zeigen, die momentan (Stand November, 2017) sogar schon läuft. Stoff worum es gehen könnte, gibt es genug, wo doch das Staffelfinale in den letzten Minuten einen guten (zugegebener Maßen etwas an den Haaren herbeigezogenen) Aufhänger samt mysteriösem Zeitsprung und neuen Tattoo Rätsel liefert.

Es wird spannend bleiben.

– Vorhersehbar
– Wenig Charakterentwicklung
– Stellenweise unglaubwürdig

+ Bekannte, liebenswürdige Charaktere
+ Spannende, gute Unterhaltung 
+ Solide Story und gute Dialoge

NBC’s „Blindspot“ Staffel 2
Premiere date (USA): 21. September 2015
Deutsche Erstausstrahlung Free-TV:  14. September 2016
Creator: Martin Gero, Greg Berlanti
Darsteller: Sullivan Stapleton, Jamie Alexander, Ashley Johnson, Rob Brown, Audrey Esparza, Luke Mitchell, Ukweli Roach, Archie Panjabi, Ennis Esmer
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About Marina

Studiert irgendwas mit Medien. Spielt am liebsten auf der PS4, liebt alles was eine dramatische Story hat, am liebsten aber Games mit bärtigen und grummeligen Männern. Ist auf Twitter am coolsten. Chefin bei dieletztevoneuch.de. PR-Mensch bei GameNotify.

One thought on “Blindspot Season 2 – Review

  1. Ich gebe dir Recht, dass die Staffel in weiten Teilen vorhersehbar und an manchen Stellen auch etwas unglaubwürdig erscheint. Dennoch ist mir ein etwas positiveres Bild in Erinnerung geblieben. Man hat sich von dem alten Muster des Verfolgens einzelner Tattoos entfernt und betrachtet jetzt das große Ganze. Zugegeben, der Undercover-Einsatz verläuft viel zu einfach, aber Roman als neuer Charakter macht die Sache durchaus sehenswert. Auch, wenn es ein bisschen so aussieht, als ob er eine verbesserte Version von Oscar ist. Janes Rolle ist dabei aber ganz gut nachvollziehbar.
    Die Handlungen abseits dessen, etwa die Angelegenheit um Coach Jones, sind gefühlt weniger geworden, versuchen aber etwas emotionaler zu sein.
    Im Bezug auf die Rolle von Ashley Johnson als Patterson stimme ich dir ganz zu. Wobei ihr Beziehungsglück wirklich niemand zu wünschen ist. Nicht zu vergessen sind aber auch die Folgen mit Ennis Esmer als Rich Dotcom, der die Episoden wirklich aufwerten kann. Ich hoffe nur, dass seine neue Rolle in der dritten Staffel ordentlich durchdacht wurde.

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