Zwischen Müdigkeit und Glückseligkeit – mein Gamescom Erlebnis 2016.
First things first, das „Drum Herum“
Ich war dabei. Als einer von knapp einer halben Million Besucher habe ich mich wieder nach Köln gewagt und mich ins allgemeine Gaming Getümmel geworfen. Ein Bad in der Menge.
Angereist bin ich per Bahn, die Hinfahrt war abgesehen vom viel zu vollen ICE wirklich in Ordnung. Untergebracht war ich in der Jugendherberge Köln-Rhiel, echt angenehm was den kurzen Anfahrtsweg zur Messe angeht. Vier Stationen mit der U-Bahn, vom HBF aus eine S-Bahn Station und ich war da. Ein ganz anderes Kaliber als Bonn letztes Jahr, wo ich mit dem Bus gut fünfundzwanzig Minuten brauchte. Also mein Tipp an alle: Solltet ihr zur Gamescom wollen, bemüht euch frühzeitig um einen Schlafplatz in der Nähe. Es lohnt sich, gerade weil man aufgrund des großen Andrangs schon früher bei der Messe sein sollte, um dem Anstehen zumindest beim Einlass weitestgehend aus dem Weg gehen zu können.
Die im Vorfeld angekündigten und verschärften Sicherheitsbedingungen sorgten am ersten offiziellen Tag der Gamescom meiner Meinung nach noch für etwas Chaos was die neue Rucksackkontrolle anging. Bereits gestresst wirkende Sicherheitsmänner riefen mit Megaphonen immer wieder die gleiche Parole über den Platz am Südeingang: „Leute mit Rucksäcke nach rechts, die anderen ohne dürfen links, LINKS daran vorbei laufen!“ Trotzdem wusste irgendwie niemand so richtig, wohin. Gepriesen seien die Leute mit Presseticket.
Die Rucksackkontrolle selbst… ging schnell von statten. Ein kurzer Blick ins Innere der Tasche und man wurde durchgewunken. Was gut gemeint war, brachte meines Erachtens wenig etwas. Bei diesem enormem Ansturm von Messe-willigen Menschen ist es selbst beim erfahrensten Sicherheitsmann ein Ding der Unmöglichkeit jeden einzelnen zufriedenstellend zu kontrollieren. In Hosentaschen, Jackentaschen, selbst in den Innentaschen des kontrollierten Gepäckstückes wäre es immer noch ein leichtes gewesen, gefährliche Gegenstände auf die Messe zu schmuggeln.
Dennoch habe ich mich sicher gefühlt. Im Allgemeinen wirkte das Messegeschehen sehr gut organisiert und kontrolliert. Überall sichtete man Securities, die die Meute auf ihren Bahnen lenkte, Wege auch absperrte falls nötig.
Es herrschte angenehme Atmosphäre und kein einziges Mal kam mir der Gedanke eines möglichen Terroranschlags, was vor allem in der Zeit gerade jetzt sehr wichtig ist.
Huch. Verteilt auf drei Seiten. Fast hätte ich das übersehen. 😀
Mit deiner Unterkunft scheinst du ja wirklich Glück gehabt zu haben. So eine kurze Anfahrt zur Messe ist doch wirklich nicht unpraktisch, wobei ich finde, dass bis 30 Minuten Anfahrt noch völlig im Rahmen sind, sofern die Verkehrsmittel dorthin nicht völlig überfüllt sind oder man ein halbes Duzend Mal umsteigen muss.
Die Rucksackkontrollen waren meiner Meinung nach sehr vom jeweiligen Mitarbeiter abhängig. Ich habe sowohl eine minutenlange Taschenkontrolle erlebt als auch eine Kontrolle, die ausschließlich das Öffnen der Tasche umfasste, wobei die Sicherheitsleute nicht wirklich gestresst wirkten, sondern eher gelangweilt darauf gewartet haben, dass überhaupt jemand zu ihnen kommt. Wobei das aber natürlich auch daran gelegen haben könnte, dass ich den Südeingang seit Jahren meide und auf den Osteingang ausweiche, der erfahrungsgemäß deutlich weniger besucht ist.
Allgemein habe ich bei dem Sicherheitspersonal sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Während viele sehr gut organisiert, sicher und dementsprechend auch gut gelaunt und freundlich ihrer Arbeit nachgingen, gab es auch diejenigen, die sichtlich überfordert waren und die Besucher unfreundlich angemault haben, wenngleich die Menge der Letzteren deutlich geringer ausgefallen ist.
Die Indiebereich ist immer eine gute Anlaufstelle und im Vergleich zu den letzten Jahren noch weiter gewachsen. Darüber hinaus gab es auch noch eine kleine Ecke am XBox-Stand, dem ID@XBOX-Bereich, der für die XBox erhältliche Indietitel präsentiert hat.
Hidden Folks ist mir gar nicht aufgefallen, klingt aber deiner Beschreibung nach durchaus interessant. Danke für den Link.
Au weia… The Inner World… Da bin ich tatsächlich geteilter Meinung. Das Spiel selbst, das ja bereits vor einiger Zeit für den PC erschienen ist, hat eine wirklich sehr schön anzusehende, gezeichnete Grafik und eine nicht ganz uninteressante Geschichte. Den Konsolen-Port hätte es meiner Meinung nach aber nicht gebraucht. Es heißt nicht umsonst Point-and-Click-Adventure. Die Steuerung wirkte ungenau und wenig intuitiv, mal abgesehen davon, dass die meisten Konsolenbesitzer einen ausreichend leistungsstarken Rechner besitzen um ein solches Adventure zu spielen. Ein Port für Tablet-Computer wäre da meiner Meinung nach sinnvoller gewesen.
Looterkings… Das Spiel ist kurzweilig und macht einige Runden Spaß, aber trotz dynamisch generierter Level, glaube ich nicht, dass man sich mehrere Stunden am Stück damit beschäftigen kann. Interessant ist aber der schmale Grat zwischen Freund und Feind. Gemeinsam die Gegner besiegen und gleichzeitig so viel Loot wie möglich für sich selbst einstecken.
Zu Gwent muss ich sagen, dass ich das Spiel wirklich so gar nicht verstanden habe und nur mit Glück die erste Runde überstanden habe. Vielleicht fehlt mir dafür das nötige Vorwissen aus The Witcher, dessen Anhänger hier sicher einen kurzweiligen Zeitvertreib finden.
Days Gone sah nicht uninteressant aus. Die Stimmung und das Setting waren stimmig und der gezeigte Trailer hat nicht zu viel verraten, wenngleich mich einige Details vom Inhalt ein wenig abgelenkt haben. Eigentlich schade, dass es ein Exklusivtitel ist.
In meinen Augen waren es nicht mehr Menschen mit grünem Altersbändchen als in den Jahren zuvor. Diese haben sich allerdings konzentriert an Stellen versammelt um dort, wie du bereits bemerkt hast, YouTuber zu treffen.
Wenn du von der Organisation sprichst, möchte ich dir zustimmen, dass Bethesda das gut organisiert hat. Nicht nur für diejenigen, die dort in der Schlange stehen (was ja schon einmal ein gutes Zeichen ist, wenn es sich wirklich um eine Schlange und keine Menschentraube handelt), sondern auch für die Menschen, die dort einfach nur entlang gehen möchten ohne durch drei Hallen umgeleitet werden zu müssen.
Bei YouTube Gaming war man auf den Ansturm bei Sturmwaffel (hihi, Ansturmwaffel, höhö) überhaupt nicht vorbereitet und es herrschte dort ein unglaubliches Chaos, da nicht einmal die Sicherheitsleute genau wussten, wer jetzt genau zu Schlange gehört und wer nicht. Die Signing Area und der PietSmiet-Stand wirkten da aber auch nicht besser. Eigentlich schon fast ein wenig tragisch, dass die Messeveranstalter da schlechter organisiert sind als ein kleines Team eines Spieleentwicklers.
PS: Mit Bahnhof erinnerst du mich an eine kürzlich ereignete Peinlichkeit, danke auch. 😀
Meine große Tochter war da letztes Jahr auch… den ganzen Tag 🙂 🙂