Begib dich in unerforschte Gebiete… Uncharted!

Und welcher Teil ist jetzt nun mein Liebling? Ich blicke zurück.

Diese Frage zu beantworten, fällt mir schwer. Vordergründig nicht, weil ich alle Teile „wundervoll und einzigartig“ finde und ich eh schon ein Fangirl bin, nein, das bezieht sich eher darauf, dass vor allem Teil zwei und drei nah beieinander liegen und beide etwas haben, das sie für mich zu meinem Lieblingsteil macht. Es wäre super, wenn man das einfach zusammenpacken könnte, zack hätten wir das Meisterstück. Aber das wird uns nur Uncharted 4 bringen. Wie dem auch sei.

Teil eins „Drakes Schicksal“ bereitete mir Schwierigkeiten. Man merkt, dass es der erste Teil einer Reihe ist, man wusste noch nicht genau wo hin mit den Spielemechaniken, dem Leveldesign und was da sonst noch dazu gehört.
Vor allem das letzte Drittel des knapp sieben stündigen Spiels liegt mir heute noch schwer im Magen. Die Gegner, die man bisher nur als menschliche Schurken die einem an den Kragen wollten kannte, waren plötzlich von einem ganz anderen Kaliber und für mich als nicht-sonderlich-der-Horror-ich-möchte-schreien-und-weglaufen-Mensch (Warum ich TLoU spiele ist mir bis heute noch ein Rätsel) war es wirklich eine Überwindung weiterzuspielen. Oftmals saß ich vor dem Pausenbildschirm und dachte einfach „Fuck this shit I’m out, ich hasse diese Viecher“, da mein armes Herz schreckliches mitmachen musste und ich nach einigen Bildschirmtoden dann auch ziemlich gefrustet war. Es war dunkel. Ein Bunker. Ich musste Generatoren anschalten (Generatoren bringen den Tod in Videospielen, EGAL WO). Dazu noch seltsame Nazi-Zombies? Keine gute Kombination für mich als kleiner Angsthase.  Allein das letzte Drittel hindert mich daran, das Spiel nochmal in die Hand zu nehmen.

Dafür haben wir aber Gottseidank noch weitere zwei Teile.

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Uncharted 2 „Among Thieves“ hat meiner Meinung nach die beste Story der Reihe und einige unglaublich tolle (und unglaublich frustrierende) Level.

Der zweite Teil bringt wunderbare frische und neue Charaktere mit sich und hat für mich den besten Bösewicht aber auch den schlimmsten der Reihe. Hach Harry Flynn, ich behalte dich in Erinnerung.

Ich bin großer Fan von dem entstehenden Liebesdreieck und liebe die freche Dynamik zwischen dem neuen Charakter Chloe Frazer und Nathan Drake. Als gegen Mitte des Spiels dann die Journalistin Elena Fisher, Drakes Partnerin und wohl jetzige Ex-Freundin aus dem ersten Teil auftaucht, scheint das (Liebes-) Chaos perfekt. Erst gegen Ende zeigt sich dann, zu wem Nathan wirklich gehört, was herzerwärmende Momente, die einem lange im Kopf bleiben mit sich bringt. Naughty Dog, was tust du bloß.
Was sich anhört wie der Plot einer mittelmäßigen Kino-Romanze mit Ryan Gosling entpuppt sich, gerade durch die ausgefeilten Charaktere und ihre Art mit den Dingen umzugehen (Lieblingszitat von Elena, als sie sich Chloe vorstellt: „I’m Elena Fisher, last year’s model“ unglaublich komisch), als eine wunderbar charmante Bereicherung der rund um runden Story und als ein unglaubliches gutes Team auf der Suche nach der verlorenen Stadt Shambala.

Zu Stellen im Spiel, die ich nicht unbedingt postiv im Gedächtnis behalten habe, gehört zum Beispiel die „Zugfahrt“, eine Rettungsaktion da Nathan Drake mal wieder meint den Helden spielen zu müssen. Versteh mich nicht falsch: Eine unglaubliche Inszenierung, entgleisende Züge, Hubschrauber, immer unter Beschuss. Aber mann, war das manchmal frustrierend!
Wie auch im ersten Teil verbirgt sich gegen Ende ein Plottwist, der übernatürliche Wesen auftauchen lässt, die zwar schwieriger zu killen, aber auch weitaus weniger gruselig sind, wofür ich sehr dankbar bin.
Von Zügen und komischen Kreaturen mal abgesehen, der Endboss war wirklich zum Haare raufen. Ich als Bossgegner Freund (nicht) habe den natürlich besonders genossen (nicht).

Also mein Fazit: Wunderbare Charaktere, tolle Story, super Setting, eine unglaubliche Landschaft, Witz und Charm, aber auch leider frustrierende Stellen und ein nervenaufreibender End-Boss Kampf, den ich ganz gerne umgehen wollen würde.

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Uncharted 3 „Drake’s Deception“ ist von der Story sehr ähnlich dem Vorgänger gegenüber.
Wieder sucht unser geliebtes Team von mörderischen Schatzsuchern rund um Nathan Drake & Co. eine verlorene Stadt, wieder gibt es Probleme, wieder taucht Elena mitten im Spiel auf, als Nathan nicht mehr weiter weiß.

In vielen Aspekten gebe ich Kritikern recht, der dritte Teil ist schwächer als sein Vorgänger. Was ich aber bewundernswert finde ist, dass dieser ein ganz anderes Spielgefühl hat. Ich kann es nicht erklären woran das liegt, aber alles wirkte irgendwie cinematischer und weicher und weniger actionlastig. Das Spiel liegt rund um gut in der Hand, was ich sehr mag. Außerdem bringt der 3. Teil ein neues Gesicht, den Briten Charlie Cutter, der einem schnell ans Herz wächst.
Die Bösewichte hingegen erachte ich (obwohl sie britisch sind) als durch und durch unsympathisch, den weiblichen Teil  des zweiköpfigen Gespanns Marlowe bezeichne ich gerne als „evil Mycroft in weiblich“, falls du dich jemand mit Sherlock auskennst, weißt du sicher wen ich mein.
Generell hat der 3. Teil ein wirklich abwechslungsreiches Setting, mal befindet man sich in den dunklen Gassen von London, mal auf einem Schiffsfriedhof und mal mitten in der Wüste.
Zu meinen Lieblingsspielabschnitten gehört ganz klar die Rückblende in Nates Kindheit, wie er seinen „Sic Parvis Magna“ Ring aufgetrieben hat und wie er Sully kennengelernt hat. Die Szenen, bei der er sich halb verdurstend durch die Rhub Al Khali Wüste kämpft ist so gut umgesetzt, dass man ein derartig verzweifeltes Gefühl bekommt, als würde man sich selbst durch Sandberge wühlen. Die Atmosphäre die aufkommt, als Marlowe dann auch noch einen Spruch im Hintergrund zitiert, ist unglaublich.

„Nur dieser rote Felsen, bietet Schatten. Komm in den Schatten unter dem roten Felsen. Und ich zeige dir etwas anderes als den Schatten, der dir des morgens folgt oder der sich des Abends erhebt um dich zu begrüßen. Ich zeige dir Furcht in einer handvoll Staub.“

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 So wohl Teil 2 als auch Teil 3 haben für mich Elemente, die für mich nahe an den besten Teil der Reihe rankommen.
Wie schon geschrieben, kann ich mich bis jetzt also nicht wirklich entscheiden, welcher Teil letztendlich der beste ist.
Bis jetzt.
Denn jetzt kommt Uncharted 4.

Datum der Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2015
Studio: Naughty Dog
Publisher: Sony
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About Marina

Studiert irgendwas mit Medien. Spielt am liebsten auf der PS4, liebt alles was eine dramatische Story hat, am liebsten aber Games mit bärtigen und grummeligen Männern. Ist auf Twitter am coolsten. Chefin bei dieletztevoneuch.de. PR-Mensch bei GameNotify.

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